Abgeordnete staunen über Flugzeugfensterrahmen aus Hagnau

14.5.2018

Abgeordnete staunen über FlugzeugfensterRahmen aus Hagnau

Informieren sich (von links): Werner Berlage von ACE, die Bundestagsabgeordneten Klaus-Peter Willsch, Lothar Riebsamen und Josef Rief mit dem Geschäftsführer der Wirtschaftförderung Bodenseekreis Benedikt Otte und Jürgen Enz. (Foto: sz/Schwäbische.de)
Informieren sich (von links): Werner Berlage von ACE, die Bundestagsabgeordneten Klaus-Peter Willsch, Lothar Riebsamen und Josef Rief mit dem Geschäftsführer der Wirtschaftförderung Bodenseekreis Benedikt Otte und Jürgen Enz. (Foto: sz/Schwäbische.de)

Vor wenigen Tagen hat das Flugzeug A350XWB des europäischen Flugzeugbauers Airbus seinen erfolgreichen Erstflug in Frankreich absolviert. Nie zuvor wurden in einem Passagierflugzeug so viele Teile aus dem Kohlefaserverbundwerkstoff CFK verwendet. Auch die Fensterrahmen sind aus diesem Material. Sie stammen von der Firma ACE Advanced Composite Engineering GmbH aus Hagnau. Darüber informierten sich die drei Bundestagsabgeordneten Lothar Riebsamen, Josef Rief und Klaus-Peter Willsch.

Zu Beginn der Luftfahrt seien in den ersten Großraumflugzeugen rechteckige Fensterrahmen verwendet worden. Diese hätten sich aufgrund der hohen Kräfte während des Fluges nicht bewährt. „Durch versagende Fensterrahmen kam es zu Abstürzen. Seither und durch die Erfindung von modernen Berechnungsmethoden ist man sich der sicherheitsrelevanten Bedeutung von Fensterrahmen im Flugzeugrumpf bewusst“, erklärt Jürgen Enz, Geschäftsführer der Firma ACE Advanced Composite Engineering GmbH beim Besuch der Bundestagsabgeordneten. Diese sind auf Einladung der Wirtschaftsförderung Bodenseekreis durch die Luft- und Raumfahrtregion BodenseeAIRea gereist. Die Firma ACE sieht sich als Spezialist für die Realisierung von Leichtbaustrukturen aus Faserverbundwerkstoffen. Neben der Entwicklung und Produktion von CFK-Fensterrahmen führt ACE auch diverse andere Strukturberechnungen und Entwicklungsarbeiten für die Luftfahrt durch. Aber auch in der Automobilindustrie oder der Bahntechnik ist ACE tätig. Aktuell fertigt ACE Karosserie- und Strukturbauteile unter anderem für Audi, Bugatti, Daimler, Lamborghini, Porsche und VW.

Die Politiker Klaus-Peter Willsch als Vorsitzender der Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt im Bundestag, Lothar Riebsamen und Josef Rief als Abgeordneter der Wahlkreise Bodensee beziehungsweise Biberach staunten über das Know-how, das hinter der Produktion dieser Materialien steht. Sie betonten dabei, wie wichtig solch mittelständische Unternehmen wie ACE für den Standort Deutschland seien.

ACE ist von Jürgen Enz und zwei weiteren Gesellschaftern im Jahr 2001 gegründet worden. Als ehemalige Dorniermitarbeiter haben sie sich mit einer „Handvoll Leuten“ selbstständig gemacht und beschäftigen heute mehr als 120 Mitarbeiter in Hagnau, Salem-Neufrach und Immenstaad. ACE ist auch Mitglied im Luft- und Raumfahrtnetzwerk BodenseeAIRea, das auf Initiative der Wirtschaftsförderung Bodenseekreis im Jahr 2011 ins Leben gerufen wurde.